Intention des Vortrages / der PREZI ist es, das Kollegium wachzurütteln und zu verdeutlichen, dass es Zeit ist, Digitale Bildung, Digitalisierung auch zum Unterrichtsinhalt zu machen. Der Vortrag soll ein AHA-Erlebnis auslösen: “Oh, da draußen ist was, auf das ich mich und meine SuS vorbereiten muss!”
Die Digitale Transformation ist die Zukunftsaufgaben des 21. Jahrhunderts. Der Begriff lebenslanges Lernen fällt dabei regelmäßig. Lebenslanges Lernen beginnt in der Schule. Dieser Verantwortung stellen sich Bund und Länder durch den “Digitalpakt Schule”… HEUTE! Heute hat der Bundesrat über die Annahme des Kompromissvorschlags zum Digitalpakt eine positive Entscheidung getroffen.
Schon vor Monaten begannen hochmotiviert die Kultusministerien, Schulträger, Medienzentren und Schulen den Boden für den Digitalpakt zu bereiten, die geforderten Medienkonzepte in Vorleistung zu erstellen: Förderrichtlinien, Medienentwicklungspläne, Medienbildungskonzepte, pädagogische Tage. Das Engagement ist hoch, die Erwartung auch. Eine Enttäuschung wird es nicht geben können. Daher arbeitet auch die Politik engagiert daran die Weichen für die Zukunft zu stellen.
Zwei Denkfehler oder Herausforderungen suchen dabei um Beachtung und es gibt bereits mögliche Lösungen:
5 Milliarden Euro für Geräte bringen im Sinne des sinnvollen Nutzens für den Unterricht und der Investitionssicherung auch zusätzliche Arbeit für die bereits überforderten Unterstützungsstrukturen. Wer wird diese Geräte technisch Supporten? Wer wird die Lehrkräfte pädagogisch Supporten, dass sie die Geräte überhaupt sinnvoll im Unterricht einsetzen können?
Lebenslanges Lernen geht nicht durch zusätzliche Technik, sondern eine veränderte (Lern- und Lehr-) Kultur bei Schulen, Schulträgern und Bildungsverwaltung. Lebenslanges Lernen bedeutet keine Medienbildungskonzepte und Medienentwicklungspläne tagelang für die Papiertonne zu erstellen. Lebenslanges Lernen bedeutet einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess zu initiieren und beizubehalten, im Schulsystem zu verankern und seinen Schülerinnen und Schülern vorzuleben.
Doch diese Herausforderungen sind grundsätzlich bereits im Digitalpakt adressiert. Insbesondere der Bereich des Supports ist bereits soweit berücksichtigt, wie es eine Bund-Länder-Vereinbarung zulässt.
Lebenslanges Lernen lebendig nachhaltig adressieren – Technik und Support können kein Leben schaffen
Die Frage der Nachhaltigkeit ist bereits formuliert:
“Die Länder finanzieren die von ihnen in dieser Vereinbarung zugesagten Maßnahmen in eigener Verantwortung und weisen dies im Rahmen ihrer Dokumentationspflicht jährlich detailliert nach. Hierzu gehören insbesondere die Umsetzung entsprechender pädagogischer Konzepte, die Gestaltung der Lehreraus- und -fortbildung und die Unterstützung der notwendigen Strategieentwicklung bei Schulen und Schulträgern.”
Auf der einen Seite benötigt die Vorbereitung auf das Lernen der Zukunft die notwendige technische Infrastruktur. Diese hilft insbesondere den engagierten Lehrern, die bereits motivierte Medienexpertinnen und Medienexperten sind.
Auf der anderen Seite gilt es die Lehrkräfte einzubeziehen, die den Unterricht noch kaum mit Digitalem bereichern, sowie einen nachhaltigen Unterricht durch die Abstimmung aller Lehrerinnen und Lehrer zu schaffen, ja das ganze Schulsystem miteinander zu neuartigen Synergien zu kombinieren: Medienbildungskonzepte, Medienentwickungspläne, landes- und bundesweite Bildungsstrategien.
Erreichbar wird dieses ZIel durch eine veränderte Lehr- und Lernkultur, vorgelebt durch eine neuartige Organisationskultur des lebenslangen organisationalen Lernens. Organisationales Lernen entsteht nachhaltig nur durch Transparenz, Abbau von Tabus und die Erlaubnis jederzeit über alles offen miteinander statt übereinander reden zu dürfen und zu können (nach Argyris und Schön, Die lernende Organisation, 2008). Eine Lehrkultur, die auf Reflektion und Selbstorganisation aufbaut, z.B. Flipped Classroom und eduScrum werden durch die heutige Technik so leicht wie nie zuvor. Möglich werden sie allerdings nur durch Menschen.
Der Erwartung aus Lehrkräften Medienexperten zu machen (KMK Strategie Bildung in der Digitalen Welt) wird nur durch äußere Unterstützung und Multiplikatoren möglich. Regionale und dezentrale Multiplikatoren, Innovationszentren und medienpädagogische Digitalisierungs-Dienstleister wie die Medienzentren und übergeordnete landesweite Synergie-und Lehrerbildungs-Einrichtungen ermöglichen dies. Sie bewerten Innovationen und führen sie nachhaltig begleitet von Fortbildung und Beratung in das Schulsystem ein, auch im Interesse des Schulträgers als Investitionssicherung.
Auch Konzepte werden im Sinne eines lebenslangen Lernens in kontinuierliche Verbesserungsprozesse umgewandelt. Beispielsweise unterstützt eine Open-Source Software wie Curriculum dabei, Kompetenzen und Lehrpläne zu verknüpfen, mit Arbeitsmaterialien durch die Fachschaft zu verbinden, kollaborativ zeit- und ortsunabhängig gleichzeitig und dauerhaft daran zu arbeiten und ausnahmsweise auf Knopfdruck auch eine PDF-Datei als fertiges Konzept automatisch zu generieren. Ein ideales Werkzeug für die Fachschaft, auch gerne für landesweite Fachschafts-Netzwerke. Massenhaftes Zusammenführen von Excel-Tabellen für die Papiertonne entfällt.
Das Land unterstützt dabei diese Strukturen aufzubauen:
Und alles beginnt damit, dass ich das Vorlebe! Besonders gut wäre es, wenn ich mir für das Vorleben auch noch die Unterstützung meiner Schulleitung oder Führungskraft sichere.
Technik und Support – Die Basis des Schullebens nachhaltig bauen
Technik und Support sind die Basis der digitalen Bildung. Lebendig werden sie wie oben angeführt durch die Menschen, die sich überlegen wie sie das nutzen und es auch tun.
Technik lebt und braucht daher regelmäßig Hilfe zum Überleben.
In Unternehmen werden ca. 100 Geräte von einem Techniker betreut. Damit das Bildungssystem sich dem Anspruch der digitalen Welt und des lebenslangen Lernens stellen kann, ist dies eine wichtige Zielgröße. Wie lässt sich das umsetzen?
Auf der einen Seite werden Techniker zur Betreuung der Geräte benötigt, auf der anderen Seite pädagogisch geschulte Mitarbeiter, damit die Technik ihren Weg in den praktischen Unterricht findet. Ohne beides ist und bleibt die Technik Elektroschrott.
Lehrerinnen und Lehrer im Sinne einer Funktionsstelle zu IT-Beauftragten zu machen, ist wirtschaftlich nur für die pädagogische Einführung sinnvoll. Aufgrund der Fachfremde ist es wirtschaftlich sinnlos einen nicht technisch ausgebildeten Lehrer IT-Support-Aufgaben zu übertragen. Stattdessen sollte er machen, was er kann: Pädagogen dabei beraten die Potenziale digitaler Medien zu nutzen und einzusetzen.
Für den technischen Support werden Assistenten-Stellen benötigt, bei kleineren Schulen Stellen im Verbund.
Grund- und Förderschulen können sich gewöhnlich keine eigenen Assistenten und Funktionsstellen dafür leisten. Daher müssen hier Verbünde gebildet werden.
Auch die Schulbibliotheken als Zentren für Wissen und Innovation, Medienzentren im Kleinen (siehe IMeNS) spielen hier eine bedeutende Rolle als Multiplikatoren.
Fachangestellte für Bibliotheken übernehmen teilweise auch schon Aufgaben aus dem Bereich IT-Support und der Medienpädagogik. Hier lassen sich mit günstigen Mitteln obige Aufgaben bündeln.
Intention des Vortrages / der PREZI ist es, das Kollegium wachzurütteln und zu verdeutlichen, dass es Zeit ist, Digitale Bildung, Digitalisierung auch zum Unterrichtsinhalt zu machen. Der Vortrag soll ein AHA-Erlebnis auslösen: “Oh, da draußen ist was, auf das ich mich und meine SuS vorbereiten muss!”
Im Zeitalter von Industrie 4.0 sind Konzepte zur Einbeziehung digitaler Medien in der Schule überfällig. Diese haben nämlich das Potenzial jungen Menschen den nötigen Zugang in die Berufswelt der Zukunft zu ermöglichen. Digitale Medien haben Potenziale für eine Unterrichtsentwicklung im Hinblick auf die Vermittlung der 21st century Learning skills (digitale Kompetenzen).
Mit der konsequenten Einbeziehung eines LMS (Lern-Management-Systems) wie Moodle und eines ePortfolio-Systems wie Mahara, werden genau diese Potenziale zur Unterrichtsentwicklung freigesetzt, die in den Bereichen der Vernetzung, Kooperation und Feedbackkultur angesiedelt sind.
“Mahoodle” ermöglicht Individualisierung, Selbstbestimmtes Lernen, Methodenlernen, Feedbackkultur, Outputorientierung, Kooperatives Lernen (über Lerngemeinschaften) und Methodenlernen. Im Rahmen des „Netzwerk-Treffens Bildung“ des Regionalmangements Mittelhessen zum Thema Digitalisierung in der beruflichen Ausbildung ist folgende Präsentation entstanden:
Die vorliegende Masterarbeit untersucht die Anforderungen, die LehrerInnen an erfolgreiche Fortbildungsmaßnahmen haben. Auf Grundlage einer Fragebogenerhebung wurden Erfolgs- und Gelingensbedingungen von Fortbildungs- und Unterstützungsangeboten aus der Sicht der LehrerInnen ermittelt. Im Rahmen der Arbeit wurden Lehrkräfte (verbeamtete LehrerInnen und LehrerInnen im Angestelltenverhältnis aller Schulformen) unter Benutzung eines Online-Fragebogens zu ihren Erwartungen an Unterstützungsangebote in einer digitalisierten Welt befragt. Ziel der Untersuchung ist es, die fördernden Faktoren für den unterrichtlichen Einsatz von digitalen Medien im Zusammenhang mit Fortbildungsmaßnahmen zu identifizieren.
Die Befragungsergebnisse ergeben, dass eine funktionierende IT-Infrastruktur, die mit einem direkten technischen und pädagogischen Support vor Ort / in der Schule verbunden ist, für den unterrichtlichen Einsatz digitaler Medien von entscheidender Bedeutung ist. Auf Basis der Rückmeldungen wurde festgestellt, dass Fortbildungsangebote immer dann besonders wirksam sind, wenn es im Anschluss die Möglichkeit der Unterrichtsbegleitung im Sinne von „Best Practice“ und „Learning on the Job“ bietet. Die Kombination von Fortbildung (Üben und Anwenden) und Unterrichtsbegleitung (Umsetzen und Erproben) wird gewünscht. Lehrerfortbildung soll einen Projektcharakter haben.
Die Trainer und Referenten sollten deshalb einen erfolgreichen Transfer der Lehrinhalte in die Schulpraxis als Ziel haben.
Nach Einschätzungen der LehrerInnen gibt es viele wirksame Gelingensbedingungen für das Fortbildungsdesign im Hinblick auf die erfolgreiche unterrichtliche Integration digitaler Medien. Die Resultate der Umfrage zu den Erwartungen der Lehrkräfte werden hier evaluiert, interpretiert und diskutiert:
Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Lehrerinnen und Lehrer,
was wäre für Sie die perfekte Fortbildung? Welche Unterstützungen brauchen Sie, um digitale Medien im Unterricht stärker zu verankern? Wie müsste für Sie ein besonders wirksames Fortbildungsszenario aussehen? Was sind ihre Erwartungen an Unterstützungs- und Fortbildungsangebote?
Wenn Sie möchten, dass Fortbildung sich positiv verändert, wieder attraktiv für LehrerInnen wird und sich ihren Erwartungen und Bedürfnissen anpasst, dann nehmen Sie sich bitte ca. 5-7 Minuten Zeit und unterstützen Sie mich mit der Beantwortung folgender Fragen.
Diese Befragung ist Teil meiner Masterarbeit an der Universität Duisburg-Essen/Fakultät für Bildungswissenschaft. Ihre Angaben werden vertraulich und anonym verarbeitet, Ihre Daten werden gemäß deutschem Recht sicher und datenschutzkonform behandelt.
Auch in der Grundschule werden sich die Anforderungen an die Lehrkräfte nachhaltig verändern. Medienbildung wird perspektivisch integraler Bestandteil aller Unterrichtsfächer sein und nicht mehr nur schulische Querschnittsaufgabe. Alle Lehrkräfte müssen selbst über allgemeine Medienkompetenz verfügen und in ihren fachlichen Zuständigkeiten zugleich „Medienexperten“ werden. Eine Präsentation für LehrerInnen der Grundschule mit der Intention diese pro Medienbildung zu überzeugen.
Sascha Lobo widerspricht Manfred Spitzers Form der “Demonisierung der Digitalisierung” die nicht dazu führt, dass wir diesen Transformationsprozess der Gesellschaft verstehen und informierte Entscheidungen treffen können, sondern dass wir denken Computer, Internet, Tablets und Smartphones sind ganz schlimm, “das” müssen wir alles verbieten. Spitzers Aktionismus sei kontraproduktive Panikmache, weil die Angst, die Herr Spitzer auslöst dazu führt, dass wir uns weniger mit der Digitalisierung beschäftigen. Christian Lindner (FDP) sieht in der Digitalisierung sogar eine “Zivilisationschance”, da die Gesellschaft insgesamt davon profitieren wird. Allerdings gilt es dafür zu sorgen, dass das Bildungssystem junge Menschen auf die Zukunft der Arbeit vorbereitet, denn die SchülerInnen von heute, werden morgen in Jobs arbeiten, die es noch gar nicht gibt, und wer heute – wie Herr Spitzer – mit Methoden von gestern unterrichten will, nimmt den jungen Menschen Ihre Zukunftschancen. (ARD-Themenwoche: „Zukunft der Arbeit“ + Unterrichtsmaterialien bei Planet-Schule)
An der Universität ist man sich schon sicher, dass die „Digitalisierung der Lehre“ einen Mehrwert für die Studierenden hat: Individualisierung und Flexibilisierung verbessern die „Studierbarkeit“!